RAW-Konvertierung - Bildverbesserung mit wenigen Handgriffen
Inhaltsverzeichnis
Das Tutorial beruht auf diesen Grundlagen.
Nikon ViewNX
Basis ist das Programm Nikon ViewNX in der Version 2.7.4
Nikon-Fotografen finden beim Kauf einer DSLR eine CD mit diesem Programm im Lieferumfang. Das Programm bietet einen guten Funktionsumfang, um Bilder zu
- importieren (und dabei nach eigenen Vorstellungen umzubenennen)
- sichten und zu bewerten
- optimieren (RAW-Entwicklung)
- exportieren in andere Bildformate (Größe und Dateiformat)
und stellt damit in Ansätzen eine Workflow-Lösung dar.
Grundeinstellungen
Alle Screenshots sind im Programm-Modus “Viewer” (oben links einstellbar) entstanden
In diesem Modus findet sich in der Mitte das zu bearbeitende Bild.
Darum gruppiert sind links der Verzeichnisbaum mit den Speicherorten
der Bilddateien, unten eine Leiste, in der kleine Vorschaubilder des
Arbeitsverzeichnisses wie ein Filmstreifen aufgereiht sind und rechts
die Einstellelemente der Bearbeitungswerkzeuge.
Im Hauptfenster oben eingeblendet sind das Histogramm und einige
wichtige Bilddaten, ebenso läßt sich dort in der rechten oberen Ecke das
Bild vergrößern, um die Auswirkungen der Bearbeitung in ausgewählten
Bildausschnitten besser beurteilen zu können.
Voraussetzungen
Wie im Grundlagen-Artikel schon erklärt, bilden die Grundlage für die hier gezeigte Bearbeitung Aufnahmen, die weder über- noch unterbelichtet sind. Im Histogramm zeigt sich das daran, daß weder an der rechten noch an der linken Kante eine ausgeprägte Häufung von Helligkeitswerten zu erkennen ist.
Optimierung
- Ausgangsbild
Das Bild macht einen etwas “flachen” oder ausgeblichenen Eindruck. Ursache hierfür ist die Lücke am linken Rand des Histogramms.
Ferner ist hier im Beispielbild ein kleiner Schönheitsfehler zu erkennen, am rechten Rand des Histogramms ist ein “kleines Türmchen” zu erkennen, was eine leichte Überbelichtung signalisiert. Diese ist im Bild selbst auch zu sehen, der weiße Kragen des Fasans ist strukturlos.
- Weißabgleich
Wenn man im RAW-Modus fotografiert, dann hat die Einstellung für den Weißabgleich zunächst keinen Einfluß auf die in der Datei gespeicherten Daten.
Aber: Der Einstellwert der Kamera wird mit abgespeichert und im RAW-Konverter für die Anzeige und Entwicklung genutzt.
Ein während der Aufnahme falsch eingestellter Weißabgleich kann vor Beginn der eigentlichen Bildoptimierung korrigiert bzw. angepaßt werden (dies war im Beispielbild aber nicht nötig).
- Belichtungskorrektur
Im 1. Bearbeitungsschritt wird das “Gebirge der Helligkeitsverteilung” im Histogramm in die Mitte geschoben, d. h. die Lücken rechts und links bis zum Diagrammrahmen sollten etwa gleich groß sein.
Dies geschieht mit dem Regler “Belichtungskorrektur”.
Das Bild erscheint nicht nur dunkler, sondern auch “kräftiger”.
- Kontrastanpassung
Im 2. Bearbeitungsschritt wird das Histogramm soweit gespreizt, daß es die gesamte Breite des Diagramms ausnutzt (aber an den Rändern KEINE “Türmchen” bildet!)
Dies geschieht mit dem Regler “Kontrast”
Das Ergebnis:
- Schatten aufhellen
Durch die Helligkeits- und Kontrastoptimierungen sind in diesem speziellen Motiv an den dunklen Stellen am Hinterkopf und an der Unterseite des Fasans die Strukturen verlorengegangen, die sich aber wieder herstellen lassen.
Das Mittel dazu ist der Regler “Schatten aufhellen”.
Im Histogramm wirkt sich das so aus, daß der linke Rand des “Helligkeitsgebirges” etwas nach rechts rückt.
Die Gesamthelligkeit des Bildes ändert sich nur wenig, denn die Korrektur soll sich ja gezielt auf die dunkelsten Bildteile auswirken.
Das Ergebnis:
- Farbsättigung etwas anheben
Je nach Motiv und Geschmack läßt sich auch die Farbsättigung noch etwas anheben.
Auch hier gilt: Histogramm im Auge behalten und “Türmchenbildung” vermeiden.
Das End-Ergebnis:
und zum Vergleich nochmal das Ausgangsbild:
- Speichern und exportieren
Nikon ViewNX bietet die Möglichkeit, das Ergebnis der Arbeit direkt in der RAW-Datei (*.NEF) abzuspeichern. Dabei werden nicht etwa die einzelnen Bild-Pixel umgerechnet abgespeichert, sondern lediglich die Einstellwerte, sodaß sich die Original-Datei verlustfrei wiederherstellen läßt.
Mittels des Buttons [Konvertieren] in der Menü-Leiste lassen sich auf der Basis der Einstellwerte berechnete Bilddateien im .JPG oder .TIF-Format erstellen und für beliebige Zwecke weiterverwenden.
zuletzt geändert am: 20.11.2013 - 583 Worte - Lesezeit: 3 Minute(n)