Farbrichtige Darstellung von Fotografien
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung:
Der Käufer einer Digitalkamera steht ganz schnell vor dem Begriff
“Farbraum”, das fängt schon beim Menü der Kamera an: “Soll ich jetzt
sRGB oder AdobeRGB einstellen, und was ist das eigentlich?"
Dieser Artikel erklärt in knapper Form die Begrifflichkeiten, um dann
daraus Regeln abzuleiten, welche Einstellungen in welcher
Situation/Anwendung sinnvoll sind.
Was ist Farbe?
Wenn der Mensch farbige Wahrnehmungen beschreibt, dann geht es dabei um drei Merkmale:
- Farbton (gelb, blau, violett …)
- Farbsättigung (wie intensiv ist die Farbe, umgangssprachlich ausgedrückt durch Begriffe wie “knallrot”, “quietschgelb”, …)
- Helligkeit
Technisch ließe sich jedes dieser drei Merkmale durch eine Zahl repräsentieren und in einer Datei abspeichern, der HSV-Farbraum ist geboren.
Während der HSV-Farbraum bei der Bearbeitung von Bildern tatsächlich
eine Rolle spielt, hat er für das Abspeichern von Bildinformationen in
Dateien keine Bedeutung. Hintergrund dafür ist es, daß die Wiedergabe
von Bildern andere Anforderungen stellt.
Je nach Wiedergabetechnik spielen hier 2 Verfahren eine Rolle:
- Aktive Wiedergabegeräte, wie z. B. Monitore oder Beamer, beruhen auf der additiven Farbmischung: Aus drei farbigen Lichtquellen (Rot, Grün, Blau) wird der jeweilige farbige Bildpunkt nach Farbton, Sättigung und Helligkeit “zusammengemischt”.
- Bei passiver Wiedergabe, wie z. B. der Darstellung auf Papier, wird subtraktive Farbmischung wichtig: eine Fläche absorbiert durch Beschichtung einzelne Lichtwellenlängen mehr oder weniger, und das übrigbleibende reflektierte Licht repräsentiert dann die wahrgenommene Farbe. Grundfarben dieser Beschichtungen (z. B. Druckfarben) sind Cyan, Magenta und Gelb (CYMK).
Dementsprechend sind Bilddateien ausgelegt auf die Aufnahme von RGB- oder (seltener) CYMK-Daten.
Was ist ein Farbraum?
Wie wir gesehen haben, läßt sich ein Farbeindruck immer durch drei
Größen beschreiben: Helligkeit, Farbton und Farbsättigung oder die
jeweilige Stärke der drei Grundfarben Rot, Grün, Blau für
Display-Wiedergabe oder eben Cyan, Magenta und Gelb für
Druckwiedergabe.
Diese drei Größen lassen sich auf den drei Achsen eines
Koordinatensystems auftragen, es entsteht ein dreidimensionaler Ort der
jeweiligen Farbe. Die Gesamtzahl aller Farben bildet dann einen
dreidimensionalen Körper, einen “Raum”, den
Farbraum
also.
In der Praxis spricht man von 2 Gruppen von Farbräumen, die man unterscheidet anhand
- der drei Größen, die die Farbe bestimmen: RGB-, CYMK-Farbraum für
Wiedergabegeräte, RGB-, HSV-, HSL-Farbraum für die rechnerinterne
Darstellung bei Bildbearbeitung.
Hier werden den jeweiligen Größen, z. B. den 3 Farbkanälen Rot, Grün und Blau für den RGB-Farbraum, die 3 Achsen x, y, z zugeordnet, alternativ wären das die Werte für Helligkeit, Sättigung und Farbton für den HSV-Farbraum. - der Menge der darstellbaren Farben: sRGB-, AdobeRGB-, ECI-RGB-,
ProPhotoRGB-Farbraum und eine Reihe anderer.
Diese definieren jeweils eine Teilmenge aller möglichen Farben und legen in einem Profil (siehe nächster Abschnitt) die Skalierung fest, wie die jeweiligen Grundfarben zu den Bit-Werten in einer Datei zugeordnet werden.
… wird fortgesetzt …
zuletzt geändert am: 20.11.2016 - 437 Worte - Lesezeit: 3 Minute(n)