darktable 3.4: Zugabe!
veröffentlicht am 24.12.2020 in * PROGRAMME * SOFTWARE *
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: In den vergangenen Jahren wurden von verschiedenen französischen Autoren jeweils detaillierte Artikel geschrieben zu neuen darktable-Versionen und auf der französischen Seite linuxfr.org veröffentlicht. Für die aktuelle Version 3.4 entstand der Artikel zuerst in englischer Sprache.
Anmerkung: Dieser Text enthält etliche Links zum neuen Benutzerhandbuch von darktable. Wie weiter unten erläutert wird, wurde das Benutzerhandbuch komplett überarbeitet und steht daher bisher nur in englischer Sprache zur Verfügung. Andere Sprachen sollen im Laufe des nächsten Jahres folgen, womit dann die alte mehrsprachige Dokumentation komplett abgelöst wird.
Wichtiger Hinweis der Entwickler:
Um sicherzustellen, dass darktable weiterhin das Rohdatenformat für Ihre Kamera unterstützen kann, lesen Sie bitte diesen Beitrag darüber, wie/welche Rohdaten-Samples Sie beisteuern können, um sicherzustellen, dass wir das komplette Rohdaten-Sample-Set für Ihre Kamera unter CC0-Lizenz haben!
Hier folgt eine Übersetzung des Artikels in deutsche Sprache:
In anderen Sprachen: English, Français, Italiano
Frohe Feiertage an alle - es ist Zeit für Euer Lieblingsweihnachtsgeschenk. Dies ist das zweite große Release 2020 des darktable-Projekts nach der vorgezogenen Veröffentlichung von darktable 3.2 im August, und wir waren fleißig: In den Repos von darktable, rawspeed und dtdocs gab es mehr als 5.500 Bearbeitungen für 2020!
Wichtiger Hinweis
Um sicherzustellen, dass darktable weiterhin das RAW-Dateiformat für Deine Kamera unterstützen kann, bitte lies diesen Beitrag darüber, wie/welche RAW-Samples Du beitragen kannst, um sicherzustellen, dass wir das vollständige RAW-Sample-Set für Deine Kamera unter CC0-Lizenz haben!
Dokumentation
Die Fotografie ist ein schwieriges Unterfangen, und der Versuch, die Nachbearbeitung ohne Dokumentation zu bewältigen, kann die Dinge noch schwieriger machen! Diesmal war das darktable-Team jedoch damit beschäftigt, das Benutzerhandbuch rechtzeitig zur Veröffentlichung fertig zu stellen, und es ist ab heute unter https://www.darktable.org/resources/ verfügbar, und zwar vollständig auf dem neuesten Stand der Version.
Neue Markdown-Dokumentation!
Aber ihr wisst ja, wie das ist … Da wartet man ewig auf ein aktuelles Benutzerhandbuch und dann kommen gleich zwei auf einmal! Die aktuelle Version des Benutzerhandbuchs hat uns in den letzten 10 Jahren gute Dienste geleistet, hat aber nun das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Diese Version verwendete einen komplizierten XML-Software-Stack, um den Rohtext in HTML oder PDF zu konvertieren, und diese Komplexität schreckt viele Mitwirkende ab und ist zudem schwer lokal zu erstellen.
Daher veröffentlichen wir für darktable Version 3.4 auch die erste Version des neuen Benutzerhandbuchs, das nun in ein eigenes Projekt namens “dtdocs” ausgegliedert ist. Wir haben das Handbuch komplett reorganisiert und in eine besser zu pflegende Struktur unter Verwendung von Markdown umgeschrieben. Dieses Projekt beinhaltet sowohl neue Inhalte als auch eine erhebliche Überarbeitung des Textes, so dass er für englische Muttersprachler viel leichter zu lesen ist.
Im Moment ist dieses Projekt noch nicht bereit, die bestehende Dokumentation vollständig zu übernehmen, daher wird es (nur in englischer Sprache) mit der alten Version koexistieren, die für die in der Software befindlichen Hilfe-Links und Übersetzungen beibehalten wird. Das dtdocs-Projekt wird als Teil von darktable 3.6 die Dokumentation komplett mit Übersetzungen übernehmen.
Die darktable 3.4 Version von dtdocs ist unter https://www.darktable.org/usermanual/en/ zu finden und wird unter https://github.com/darktable-org/dtdocs/ gepflegt.
Ein ähnliches Projekt ist auch im Gange, um die Lua-Dokumentation nach Markdown zu übertragen. Dieses Projekt wird voraussichtlich in den kommenden Monaten fertig sein und wird derzeit unter https://github.com/darktable-org/luadocs/ gepflegt.
Leistungssteigerungen
Wer wird nicht gerne schneller, richtig?
Viele der rechenintensiven Bildverarbeitungsalgorithmen wurden überarbeitet, um schneller und besser skalierbar zu sein, wenn sie auf dem Hauptprozessor (CPU) laufen. Zu den verbesserten Operationen gehören die Rauschunterdrückung mit nichtlokalen Mitteln (verwendet von Rauschunterdrückung (nichtlokale Mittel) und Entrauschen (Profil)), der bilaterale Filter (verwendet von Lokalem Kontrast, Farbmapping, globalem Tonemapping, Tiefpass, Monochrom, Retusche und Schatten & Lichter) und der geführte Filter (verwendet von Dunstentfernung und gezeichneter Maske).
Viele unnötige Umrechnungen wurden eliminiert, was zu einer reaktionsschnelleren Benutzeroberfläche bei der Bearbeitung eines Bildes in der Dunkelkammer führt. Eine besonders deutliche Verbesserung zeigt sich bei der Darstellung von parametrischen und Kanalmasken.
Darüber hinaus arbeitet filmic RGB Version 4 jetzt mit OpenCL und die Spitzlichtrekonstruktion ist mit OpenCL-fähiger Hardware nun deutlich schneller.
Neuigkeiten in der Dunkelkammer
Neues Modul: Farbkalibrierung
Die Farbrevolution in darktable geht weiter! Diesmal wurde das Modul Kanalmixer von einem neuen Modul, der Farbkalibrierung, abgelöst.
Es gibt eine Reihe von Problemen innerhalb des bestehenden Kanalmixer-Moduls, die nicht behoben werden können, ohne ältere Bearbeitungen zu beeinträchtigen. Gleichzeitig mit der Behebung all dieser Probleme bietet das neue Modul auch einen verbesserten Weißabgleich, die Chromatische Anpassung.
Der Weißabgleich ist nur ein Teil der Farbanpassung, die allgemeiner darauf abzielt, zu simulieren, wie die aktuelle Szene aussehen würde, wenn sie mit einer anderen Lichtart (in diesem Fall mit der Display-Lichtart) beleuchtet worden wäre. Während sich der Weißabgleich nur darum kümmert, dass die Lichter neutral bleiben, geht es bei der Farbanpassung um den gesamten Farbbereich. Das neue Modul verwendet eine Kanalmischung mit vorberechneten Parametern, was in der Regel zu lebendigeren und angenehmeren Farben führt, insbesondere bei Hauttönen.
Da es sich bei der Farbanpassung eigentlich um einen getarnten Kanalmixer handelt, wurde beschlossen, den neuen Kanalmixer zu einer vollwertigen Drehscheibe für Farbkorrekturen zu machen. Mit diesem Modul können Anwender eine Feinabstimmung der Kamera-Eingangsprofile vornehmen (ein weiterer getarnter Kanalmischer), eine robuste Lichtquellenanpassung mit Bradford-Transformation (von ICC v4 verwendet) und CAT16 (von der CIE CAM 2016) durchführen und kreative Farbkorrekturen mit Überblendung anwenden. Außerdem kann der Anwender den Quellfarbraum in der Pipeline mit nicht-destruktiver Farbraumkompression und (als letztes Mittel) mit destruktiver Farbraumbeschneidung bereinigen, um den Umgang mit den berüchtigten blauen LED-Leuchten zu erleichtern. Die Farbraumkomprimierung zielt darauf ab, die Helligkeit unverändert und den Farbton so nah wie möglich am Original zu halten, während die Sättigung reduziert wird, bis das gesamte Bild in den Farbraum des Arbeitsfarbraums passt.
Dieses neue Modul kann in Verbindung mit Masken verwendet werden, was eine selektive Lichtquellenkorrektur für Fälle ermöglicht, in denen mehrere farbige Lichtquellen vorhanden sind und keine globale Anpassung sie alle korrigieren kann. Es bietet eine vollständige Bibliothek von CIE-Normlichtquellen sowie zwei maschinelle Lernalgorithmen, die die wahrscheinlichste Lichtquelle für die Szene finden können, wenn keine neutrale Farbe im Bild abgetastet werden kann. Es kann auch den Weißabgleich übernehmen, der in den EXIF-Metadaten der Rohdatei steht, und verwendet diesen als Standardeinstellung.
Einige S/W-Filmvoreinstellungen sind im Modul enthalten, um Farb-zu-Monochrom-Konvertierungen zu emulieren. Im Gegensatz zu den Voreinstellungen im alten Kanalmischer, die keine wirkliche physikalische Grundlage hatten, werden diese aus der spektralen Empfindlichkeit von Filmemulsionen berechnet und im Spektralbereich korrekt weiß ausgeglichen, so dass sie näher an der tatsächlichen Filmreaktion liegen (abgesehen von den lokalen Silberreaktionen).
Ein neuer “moderner” Bearbeitungs-Workflow, der standardmäßig deaktiviert ist, erlaubt es Ihnen, die Farbkalibrierung für den Weißabgleich anstelle des Moduls Weißabgleich für neue Bearbeitungen zu verwenden. Sie können ihn manuell in den Voreinstellungen (Registerkarte “Verarbeitung”) aktivieren.
Ansonsten erlaubt die Farbkalibrierung, das Bild farberhaltend abzudunkeln oder aufzuhellen, wobei Pixelwerte verwendet werden (im gleichen Sinne wie bei Filmisch), um z.B. Himmel schnell abzudunkeln. Schließlich kann es die Sättigung auf kanalabhängige Weise beeinflussen, wiederum unter Verwendung der Filmisch v4-Farbwissenschaft (die nicht Farbtonlinear ist).
Die vollständige Dokumentation des neuen Moduls steht hier zur Verfügung.
Weitere Informationen dazu sind in der Ankündigung und Diskussion auf discuss.pixls.us oder im YouTube-Video zu finden.
Filmisch-RGB Visualisierungsmodi
Das Filmisch-RGB-Modul wurde um drei neue Visualisierungsmodi erweitert, um dem Anwender das Verständnis für die Funktionalität zu erleichtern.
Besonders hervorzuheben ist die Ansicht Abbildung des Dynamikbereichs. Diese Ansicht ist vom Ansel Adams Zonensystem inspiriert und zeigt eindimensional, wie die LW-Zonen in der Eingangsszene auf den Ausgang abgebildet werden. Das mittlere Grau der Szene wird standardmäßig auf 18% im (linearen) Ausgaberaum abgebildet. Diese Darstellung zeigt, wie die Tonwertbereiche zu den Extremen des Belichtungsbereichs der Szene hin in eine geringere Anzahl von Zonen im Darstellungsraum komprimiert werden, so dass mehr Platz für die Mitteltöne bleibt, die auf die restlichen Zonen verteilt werden. Diese Ansicht wurde entwickelt, um die übliche Tonwertkurvenansicht zu ersetzen, die unter einer 2-dimensionalen Grafik die sehr wichtige Tatsache verbirgt, dass es sich bei einem Farbton um eine 1-dimensionale Intensitätsverschiebung vom Eingangsbereich zum Ausgangsbereich handelt.
Weitere Informationen dazu sind im Benutzerhandbuch zu finden.
Verbesserungen des Tonwert-Equalizers
Eines der Hauptprobleme mit der aktuellen Version des Tonwert-Equalizer-Moduls ist, dass der geführte Filteralgorithmus dazu neigt, die Lichter viel weniger zu glätten als die Schatten, und dass er empfindlicher auf vertikale/horizontale Kanten reagiert als auf diagonale. Die neueste Version von darktable führt einen neuen belichtungsunabhängigen geführten Filter als Standard ein, der speziell vom darktable-Team entwickelt wurde und einige dieser Probleme behebt und gleichzeitig die Leistung des Moduls deutlich verbessert.
Die verfügbaren Glättungsalgorithmen für das Steuerelement “Details erhalten” lauten nun wie folgt:
- nein
- geführter Filter
- gemittelter geführter Filter
- belichtungsunabhängiger geführter Filter (Standard)
- gemittelter belichtungsunabhängiger geführter Filter
Detaillierte Beschreibungen der Glättungsalgorithmen sind in der Dokumentation zu finden.
Lineares szenenbezogenes Überblenden
Derzeit beschneiden die meisten Überblendungsmodi Pixelwerte bei 100 %, was sie für szenenbezogene Anpassungen ungeeignet macht. Zur Erinnerung: Eine anzeigebezogene Pipeline erzwingt Pixelwerte zwischen 0 und 100 %, relativ zur weißen Leuchtdichte der Anzeige. Dies ist eine Einschränkung für HDR-Bilder, da sie nicht-linear in diesen Bereich früh in der Prozesskette eingepasst werden müssen und dabei Farbe verlieren. Szenenbezogene Workflows halten die Pixelintensitäten so lange wie möglich unbegrenzt und verschieben die nichtlineare Bereichszuordnung auf den letzten Schritt in der Prozesskette, wodurch ein korrektes Alpha-Compositing und optische Filter innerhalb der Kette möglich sind, unabhängig vom Dynamikbereich der Szene.
Außerdem verwendet die parametrische RGB-Maskierung ein HSL-Farbmodell, bei dem Pixel, die größer als 100% sind, eine negative Sättigung erzeugen. Daher funktioniert die parametrische Maskierung auch mit unbegrenzten Überblendungsmodi nicht szenenabhängig.
Aus diesem Grund wurde ein neuer Überblend- und Maskierungsmodus eingeführt. Dieser Modus verwendet nur unbeschränkte Überblendungsoperatoren und führt einen Verstärkungsfaktor ein, mit dem man Pixel bis zu 18 EV über 100 % Anzeige maskieren kann. Für eine robuste und konsistente Maskierung wird der JzCzhz-Farbraum eingeführt, der ein Luma/Chroma/Farbton-Wahrnehmungsfarbraum mit der gleichen Logik wie Lch (von CIE Lab 1976) ist, aber für HDR entwickelt wurde und eine nahezu perfekte Farbtonlinearität aufweist. Er wird aus dem 2017 veröffentlichten JzAzBz-Farbraum errechnet.
Während JzCzhz ein nicht-linearer Raum ist, wird er nur verwendet, um eine Deckkraft-/Transparenzmaske aus dem Bild zu erzeugen, und das eigentliche Überblenden erfolgt im nativen Farbraum des Moduls. Außerdem wird der JzCzhz-Raum unter Verwendung des aktuellen Farbprofils des Moduls berechnet, was bedeutet, dass die gleiche parametrische Maskierung vor oder nach dem Eingabefarbprofil die gleiche Farbtonmaske erzeugt.
Diese Verbesserung geht auch mit einer leichten Beschleunigung des Maskierungs- und Überblendungscodes einher.
Zusammen mit diesen neuen Überblendungsfunktionen wurde die Benutzeroberfläche der parametrischen Maske aufgeräumt und die Schieberegler für die Ausgabemaske standardmäßig ausgeblendet. Diese können über das Menü “Überblenden” wieder aktiviert werden. Weitere Einzelheiten hierzu enthält das Handbuch.
Modulgruppen
Viele Anwender haben sich die Anpassung von Modul-Gruppen gewünscht, und jetzt ist diese Funktion da! Die Bearbeitungsmodule in der Dunkelkammer können nun benutzerdefinierten Modulgruppen zugeordnet werden.
Dies ersetzt die bisherige “Favoriten”-Gruppe und das Modul “Weitere Module” durch ein Werkzeug, mit dem Sie Ihre eigenen Modulgruppen und Voreinstellungen basierend auf Ihrem Workflow erstellen können. Eine Reihe von Standardvoreinstellungen sind bereits enthalten. Siehe das Handbuch für Einzelheiten.
Beschneidungs-Warnung
Derzeit hebt die Überbelichtungsvorschau der Dunkelkammer Pixel hervor, bei denen einer der 3 RGB-Kanäle außerhalb eines durch obere und untere Schwellenwerte definierten Bereichs liegt. Diese Information ist nicht sehr hilfreich, da diese Art von Begrenzung der Pixelinformationen durch eine Mischung aus Luminanzbeschneidung (echte Überbelichtung) und Gamut-Beschneidung (Übersättigung oder fehlendes Gamut-Mapping) entstehen kann. Die Benutzer nehmen diese Anzeige sehr ernst und werden häufig durch die angezeigten Informationen verwirrt.
darktable 3.4 ersetzt die Überbelichtungsvorschau durch eine neue “Abschneidevoransicht”, die die Leuchtdichte- und Gamut-Clipping-Indikatoren in einem einzigen Werkzeug kombiniert. Eine vollständige Dokumentation dieses neuen Modus findet sich im Handbuch. Hinweis: Die Gamut-Warnung ist vorerst noch verfügbar, wird aber durch die neue Funktionalität weitgehend ersetzt.
Leuchttisch: Exportgrößen für den Druck
Das Leuchttisch-Exportmodul bietet jetzt die Möglichkeit, die Größe des endgültigen exportierten Bildes in Pixeln zu berechnen, indem man entweder eingibt
- einen Skalierungsfaktor, der auf die Größe des Originalbildes (nach dem Zuschneiden) angewendet wird; oder
- die Höhe und/oder Breite des exportierten Bildes in Zoll oder Zentimetern, zusammen mit der gewünschten Auflösung (DPI)
Änderungen in der Kartenansicht
Gute Nachrichten für Geotagging-Fans! Bilder, die nahe beieinander liegen, werden jetzt in der Kartenansicht gruppiert und die Anzahl der gruppierten Bilder wird angezeigt. Dies verbessert die Leistung in Situationen, in denen viele Bilder in einer Sammlung Standortdaten gespeichert haben. Wenn man mit der Maus über eine Bildgruppe scrollt, werden die gruppierten Bilder durchlaufen. Gruppen, die ausgewählte Bilder enthalten, werden mit einem weißen Rand hervorgehoben. Die Anzahl der Bilder wird als weiße Zahl angezeigt, wenn sich alle Bilder der Gruppe genau an der gleichen Stelle befinden, und andernfalls in Gelb.
Es wurde ein neues Modul namens Orte hinzugefügt, mit dem Bereiche oder Orte erstellt und mit hierarchischen Tags organisiert werden können.
Globale Voreinstellungen
Die folgenden Verbesserungen wurden am Dialogfeld “darktable Voreinstellungen” vorgenommen:
- Geänderte Einstellungen (solche, die von ihren Standardwerten aus geändert wurden) sind jetzt mit einem Aufzählungszeichen gekennzeichnet
- Wenn Voreinstellungen geändert werden, die einen Neustart erfordern, um wirksam zu werden, wird beim Verlassen des Voreinstellungsdialogs eine Meldung angezeigt, die zum Neustart auffordert
- Eine Reihe von Voreinstellungen wurde so geändert, dass sie keinen Neustart mehr erfordern, um wirksam zu werden
- Die Funktion “CSS-Anweisungen zur Designanpassung” auf der Registerkarte “Allgemein” hat jetzt einen intuitiveren Arbeitsablauf - durch Drücken der Schaltfläche “Speichern und Anwenden” wird das CSS sofort angewendet, ohne dass zuerst das Kontrollkästchen “Thema mit CSS-Tweaks ändern” aktiviert werden muss. Dieses Kontrollkästchen kann immer noch verwendet werden, um die Änderungen im Falle eines Fehlers vorübergehend zu deaktivieren.
Änderungen bei der Benutzung von Dunkelkammer-Modulen
Veraltete Module
Die folgenden Bearbeitungsmodule sind seit darktable 3.4 veraltet. Diese Module sind für alte Bearbeitungen weiterhin verfügbar und können für neue Bearbeitungen über die Modulgruppenvoreinstellung " Module: veraltet" aufgerufen werden. Allerdings werden diese Module ab Version 3.6 nicht mehr für neue Bearbeitungen zur Verfügung stehen.
- Das Modul Kanalmischer wird durch das Modul Farbkalibrierung ersetzt.
- Das Modul Invertieren wird durch das Modul Negadoktor abgelöst.
- Die Module Fülllicht und Zonensystem werden durch das Modul Tonwert-Equalizer ersetzt.
- Die Module Globales Tonemapping und Tonemapping werden durch die Module Filmisch RGB und Lokaler Kontrast abgelöst
Umbenannte Module
Die folgenden Module wurden umbenannt, um ihre Verwendung besser zu beschreiben. Diese Module können weiterhin unter ihren alten Namen im Modul-Suchfeld gefunden werden.
- Entrauschen (nichtlokales Mittel) heißt jetzt Astrophoto-Entrauschen
- Entrauschen (bilateraler Filter) heißt jetzt Flächenweichzeichner.
Verbesserungen der Benutzeroberfläche
Bei vielen bestehenden Modulen wurde die Benutzeroberfläche aktualisiert
- Die Layouts der Module Retusche und Weißabgleich wurden komplett neu geschrieben
- Für das Modul Farbbalance können nun verschiedene Benutzeroberflächen-Layouts gewählt werden, um dessen Höhe zu reduzieren
- Die Module Farbkurve und Basiskurve wurden an eine gemeinsame Oberfläche angepasst
- Eine Reihe von Gebrauchsmodulen kann nun in der Höhe angepasst werden, indem man mit der Maus darüberfährt und Strg+Scroll drückt.
- Das Dunkelkammer-Modul Verlaufsstapel zeigt nun die Änderungen an, die zwischen den Verlaufselementen vorgenommen wurden, wenn der Mauszeiger über das Modul bewegt wird
- Die Benutzeroberfläche des Moduls Farbpipette wurde überarbeitet
- Es ist nun möglich, die Kopfzeilenschaltflächen von Bearbeitungsmodulen in der Dunkelkammer automatisch auszublenden
- Wenn der Mauszeiger über die Kopfzeile eines Verarbeitungsmoduls bewegt wird, wird jetzt ein Tooltip mit ausführlicher Anwendungsdokumentation angezeigt.
Weitere Änderungen
- Die Tethering-Ansicht wurde zur Verbesserung der Stabilität überarbeitet und enthält nun wieder das Histogramm-Modul
- Eine neue Schaltfläche wurde hinzugefügt, um den Fokus-Peaking-Modus zu aktivieren, als Ergänzung zum bestehenden Tastaturkürzel
- Mit einem Klick auf die Schaltfläche “Zurücksetzen” im Verlaufsmodul der Dunkelkammer kann der Verlauf des aktuellen Bildes verworfen werden
- Der Verlaufsstapel kann nun in der Dunkelkammer abgeschnitten werden, d.h. alle Verlaufselemente oberhalb des ausgewählten Elements werden entfernt, ohne dass der Stapel komprimiert wird, und zwar durch Klicken auf die Schaltfläche “Verlaufsstapel komprimieren” bei gehaltener Strg-Taste
- Neue Funktionalität wurde zu
darktable-cli
hinzugefügt - Die Auswahlfelder der Filterkategorien in Bilder sammeln sind jetzt in Gruppen organisiert
- Die Daten- und Bibliotheksdatenbanken werden nun regelmäßig auf Korruption überprüft
- Backups der Daten- und Bibliotheksdatenbanken werden jetzt automatisch erstellt, so dass im Falle einer Beschädigung leicht ein früherer Zustand wiederhergestellt werden kann
- Die Kopierschaltfläche schließt nun standardmäßig einige Module aus, die beim Einfügen zwischen Bildern Probleme verursachen können. Diese Module können weiterhin über die Schaltfläche “selektiv kopieren” einbezogen werden
- Automatische Modul-Presets können wieder angewendet werden, indem man Strg gedrückt hält, während man auf die Reset-Schaltfläche des Moduls klickt
- Das Importieren von Bildern von einer Kamera in Windows sollte stabiler sein, da die gPhoto-API nicht mehr verwendet wird
- Seitenpanels können schmaler gemacht werden mit weniger grafischen Störungen, so dass mehr Bildschirmfläche für die Bilder zur Verfügung steht
- Leseunterstützung für 16-Bit (Half) Float-TIFFs wurde hinzugefügt
- Graustufen-Unterstützung für das AVIF-Format wurde hinzugefügt
- Das Modul “Entrauschen” (Profil) wurde um eine neue Voreinstellung erweitert, um nur Chrominanzrauschen im Wavelet-Modus zu entfernen
Schlusswort:
Soweit die Übersetzung des Artikels. Ich finde diese Arbeit sehr wertvoll für diejenigen, die darktable in einer älteren Version bereits einsetzen und sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen, was die neue Version so alles bringt - deshalb hier die Übersetzung des Textes in deutsche Sprache.
Viel Spaß mit darktable 3.4!
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