Addons für darktable
veröffentlicht am 19.08.2018 - aktualisiert am 27.10.2019 in * PROGRAMME *
Darktable unterstützt sog. “Lua-Scripte”, mit deren Hilfe zusätzliche Funktionen nachgerüstet werden können - eben so was wie Erweiterungen/Addons in anderen Programmen. Die Einrichtung bedurfte allerdings des Studiums der Dokumentation, da man doch etwas in den Eingeweiden der Programmkonfiguration arbeiten mußte.
Gestern gab William Ferguson in der darktable-mailinglist bekannt, er habe eine Erweiterung fertiggestellt, um eben diese Erweiterungen komfortabel einrichten und verwalten (aktivieren/deaktivieren, aktualisieren) zu können.
Vorarbeiten zur Nutzung der Lua-Script-Erweiterungen
Lua einrichten
Die darktable-Erweiterungen werden in der Sciptsprache “Lua” geschrieben. Um diese ausführen zu können, müssen (wie bei jeder Script-Sprache) die Voraussetzungen auf dem Rechner gegeben sein, also der Interpreter installiert sein. Für debian-basierte Linux-Varianten wie Ubuntu oder LinuxMint kann man das am einfachsten durch diesen Befehl erreichen (Windows-User können diesen Schritt überspringen, da die Windows-Version von darktable den Lua-Interpreter mitbringt):
sudo apt-get install lua5.3
(Ich gehe hier von Ubuntu 16.04/Mint 18 und darktable 2.4.x aus).
git einrichten
Die zentrale Anlaufstelle für darktable-Erweiterungen ist die darktable-lua-Seite. Um von dort die Scripte automatisch herunterladen und später auch aktualisieren zu können, wird git
benötigt:
sudo apt-get install git
(Windows: https://gitforwindows.org/ )
Script herunterladen und “installieren”
Zu finden ist das Script auf der github-Seite des Autors. Dort kann man auch ein zip-File herunterladen.
Das zip-Archiv ist zu entpacken, von Interesse ist das File script-manager.lua
:
Das entpackte File wird in luarc
umbenannt (ohne Endung!) und im Verzeichnis /home/{benutzername}/.config/darktable
abgelegt (Windows: C:\Users\<username>\AppData\Local\darktable\
).
Der Script-Manager
Lua-Script-Manager in darktable einrichten
Jetzt kann darktable gestartet werden, und man wird unten links im Leuchttisch ein neues Modul “script manager” vorfinden. Dieses kann man aufklappen und wird zunächst Scripte importieren:
Die Scripte werden damit von der darktable-lua-Seite heruntergeladen und ins .config
-Verzeichnis von darktable kopiert. Dann muß darktable neu gestartet werden.
Aktivieren/Deaktivieren der Script-Erweiterungen
Im Klappmenü oben rechts im Script-Manager kann nun der Punkt Enable/Disable Scripts
gewählt werden, und es erscheinen die einzelnen zur Verfügung stehenden Scripte:
Ein einfacher Klick auf ein gelistetes Script aktiviert es, ein erneuter Klick deaktiviert es wieder. Im Bild oben sind copy_paste_metadata
und image_path_in_ui
aktiviert. Ersteres ermöglicht es, Schlagwörter von einem Bild auf viele andere zu übertragen
und das zweite zeigt im Leuchttisch auf der linken Seite in einem separaten Modul den Pfad eines markierten Bildes an, der dann von dort einfach kopiert werden kann.
Unter dem Aufklapp-Menü Category
kann man zwischen den Gruppen der Scripte auswählen, für normale Benutzer sind
official
- Scripte vom darktable-Entwickler-Teamcontrib
- Scripte aus der Community
interessant. Die anderen beiden Gruppen enthalten Scripte, die eher für Entwickler interessant sind.
Nachtrag
Inzwischen nutze ich eine weitere Erweiterung, die pdf-“Kontaktabzüge” aus dem Leuchttisch heraus erstellt. Diese setzt die Funktion pdflatex
voraus, so muß in Debian-basierten Systemen erstmal das Paket texlive-latex-extra
installiert werden:
sudo apt install texlive-latex-extra
und dann kann im Script-Manager in der Category
official
in der letzten Zeile das Script selection_to_pdf
aktiviert werden. Diese Erweiterung stellt dann im Export-Modul von Darktable unter ‘Speicheroptionen’ ein weiteres Speicherziel bereit, das fertige pdf wird direkt im pdf-Reader geöffnet.
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