Wie ich zum RAW-Workflow kam ...
veröffentlicht am 20.05.2015 in * BILDBEARBEITUNG *
Im Internet stößt man immer wieder auf Diskussionen “RAW gegen JPEG”. Ich will hier nicht die Dateiformate vergleichen und mich so an dieser Diskussion beteiligen, sondern die Sache aus einer anderen Richtung beleuchten:
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Als ich 2010 meine Nikon D700 erworben hatte, wollte ich in TIF fotografieren. Dies stellte sich schnell als “doof” heraus, weil die nur 8bit-TIF-Dateien speichern kann.
Warum ist das doof?
Nun, jedes bit stellt eine Verdoppelung des Zahlenwertes dar, jeder Blendenwert stellt eine Verdoppelung der Lichtmenge dar. Also kann gesagt werden: 8bit entsprechen 8 Blenden Helligkeitsumfang - schon die D700 konnte aber mehr. -
Also hab ich fortan in NEF, dem Nikon Rohdatenformat, gespeichert, die Bilder in Nikons Programm ViewNX nach TIF 16bit (“Übergabeformat”) konvertiert und dann in PictureWindow weiterbearbeitet - und mich immer über das “Lightroom-Gedöns” gewundert, denn Helligkeit und Farben optimieren kann ich in Picture Window ja auch.
Und die Platte vollmüllen mit viiieelen großen TIF-Files … -
Der nächste Schritt folgte aus der Erkenntnis, daß die beiden Funktionen “Belichtung” und “Weißabgleich” im RAW-Konverter wie z. B. Nikon’s ViewNX wesentlich einfacher und effektiver das Bild verbessern als es in einer nachgeschalteten Bildbearbeitung möglich ist.
Und dann hab ich dort den Button “zurücksetzen” gefunden - so bin ich das erste Mal auf die “nichtdestruktive Bearbeitung” aufmerksam geworden. -
Dann bin ich auf einen Artikel von Peter Krogh gestoßen und hab endlich verstanden, warum in RAW ein grundsätzlich ANDERER Workflow (Arbeitsablauf) möglich ist und welche Vorteile und Nachteile das mit sich bringt.
Die Konsequenz: darktable installiert und gut ist … (und nebenbei noch eine tolle Bildverwaltung dazu bekommen :) ).
Mir scheint da eine Lücke zu klaffen zwischen den Einsteigern, denen RAW als Ultima Ratio verkauft wird (“Farbtiefe, Dynamik, verlustfrei, …"), ohne die Zusammenhänge zu erklären, und denen, die sich da “reingefräst” haben - aber nicht in der Lage sind, das den besagten Einsteigern sinnvoll rüberzubringen - zumindest im deutschen Sprachraum.
Deshalb hab ich versucht, die wichtigsten Fakten in einem » ausführlichen Artikel auf meiner Homepage verständlich darzustellen. Ich hoffe, das hilft dem einen oder anderen und freue mich über Euer Feedback.
342 Worte - Lesezeit: 2 Minute(n)
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