Farbräume von Monitoren
veröffentlicht am 08.04.2015 in * BILDBEARBEITUNG *
Wer an seinem Computerbildschirm Bilder bearbeitet ist darauf angewiesen, das diese Bilder an seinem Bildschirm auch korrekt angezeigt werden. Dazu gehört vor allem, daß keine “Farbstiche” auftreten, aber auch, daß überhaupt alle relevanten Farben dargestellt werden, denn: Werden Farben zu schwach dargestellt, dann bin ich geneigt diese durch Korrekturen in meiner Software anzuheben mit der Folge, daß beim Druck oder bei jemand anderem, der einen besseren Monitor hat, diese Farben dann grell oder übersättigt angezeigt werden.
Nach Umstellung meiner Rechner auf Linux als Hauptbetriebssystem hatte ich daher meine Monitore einer weiteren Kalibration unterzogen, und die Ergebnisse möchte ich hier darstellen.
Messergebnisse
Zeitgemäßer TFT-Monitor
Den Anfang macht mein damaliger Schreibtisch-Monitor, ein iiama ProLite PL2409HD:
Im Diagramm farbig dargestellt ist die Grenzlinie der darstellbaren Farben des vermessenen Monitors, die weiße Linie stellt den standardisierten Farbraum sRGB dar, der als “kleinster gemeinsamer Nenner” angesehen wird bei der Farbdarstellung auf Monitoren.
Zu erkennen sind hier leichte Defizite des Bildschirms im Bereich grün/gelb und rot/violett, insgesamt aber eine brauchbare Abbildungsqualität.
alter Röhrenmonitor
Als nächstes zum Vergleich habe ich einen 15 Jahre alten Röhren-Monitor vermessen, einen Sony Trinitron E400, ein 19"-Gerät mit einer Auflösung von 1152 x 864 Pixel (max 1280 x 1024 Px).
Im Ergebnis lag er sogar noch etwas besser hinsichtlich des abgebildeten Farbumfangs, einzig im rot/violetten Bereich zeigte er leichte Schwächen. Aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Auflösung (zu kleines “Nutzbild” bei Verwendung heutiger Programme mit Menü-Seitenleisten rechts und links) mußte ich ihn leider ausmustern, er leistete aufgrund seiner absoluten Blickwinkel-Unabhängigkeit (das ist ein Schwachpunkt des iiama-TFTs) jahrelang gute Dienste.
Notebook
Völlig enttäuschend waren die Ergebnisse meines Dell Vostro 1510 Notebooks, in fast allen Farbbereichen (außer blau) hat dessen Bildschirm deutliche Defizite.
Notebooks sind ohnehin problematische Geräte, die Darstellungsqualität fällt sehr oft deutlich hinter stationäre Flachbildschirme zurück. Aufgrund der doch etwas mageren Prozessorleistung steht hier aber irgendwann eine Neuanschaffung an - und da wird dann ein IPS-Panel Pflicht sein. Dieser Display-Typ beginnt derzeit in Notebooks der Oberklasse Einzug zu halten … mal sehen, wie weit und schnell sich der Trend fortsetzt.
siehe auch:
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