Was ich von Gimp halte
veröffentlicht am 23.11.2014 in * PROGRAMME * SOFTWARE *
Gimp - (deutschsprachige Dokumentation)
(vielsprachig, Open Source)
Vorbemerkung: Seit ich vor über 20Jahren (Mitte der 90er-Jahre) die Erfahrung machte, wie fatal es ist, wenn man mit viel Aufwand Daten in eine Software “füttert”, und diese Software dann eingestellt wird und man froh sein kann, die Daten noch irgendwo auf Papier zu haben, bin ich ein Befürworter offener Formate und setzte - wo immer möglich - auch quelloffene Software ein.
Wenn man sich Gimp anschaut, dann vermittelt das Programm einen ähnlich professionellen Anspruch wie z. B. der fürchterlich teure Photoshop. Während der Benutzung macht sich dann schnell Ernüchterung breit. Das Programm (Stand 2013, V2.8) mäkelt auch heute - mehr als 10 Jahre, nachdem Photoshop, damals ebenfalls als ein Nachzügler, dieses Problem behoben hat, immer noch an TIF-Files in 16bit Farbtiefe herum. Diese Dateien können zwar gelesen, aber nicht bearbeitet werden, sie werden zu 8 bit konvertiert. Und selbst dann sind “fotografische Korrekturen”, also z. B. Helligkeit, Kontrast, Farbkorrekturen, Gradationskurven etc. mit normalen Eingangsdateien (Auflösungen zwischen 6 und 12 Megapixel) unbenutzbar. Meine Erfahrung deckt sich mit der Aussage in heise Foto voll und ganz:
Ein Manko ist die Geschwindigkeit: Selbst die Wirkung von Gradationskurven und Farbreglern, die andere Programme in Echtzeit hinbekommen, baute sich bei Gimp im Test mit einer 10-MPixel-Datei nur schleppend auf.
Und so kann man natürlich nicht arbeiten.
Der folgende Vergleich zeigt beispielhaft, woran es bei Gimp “klemmt”. Ich habe beispielhaft ein paar Gradationskurven-Änderungen durchgeführt mit zwei Software-Produkten und ein Bildschirmvideo aufgenommen:
- Basis ist ein Bild aus der Nikon D800
- beide Anwendungen geöffnet
- in beiden das Bild fertig geladen
- darktable V1.6.1: RAW-Bild aus der Kamera
so stelle ich mir die Reaktionszeiten vor
Start bei 0:00 min - Gimp 2.9.1 (Entwicklerversion): das aus darktable exportierte
TIFF)
so verhält sich dagegen Gimp
Start bei 0:20 min
- darktable V1.6.1: RAW-Bild aus der Kamera
- und einfach mit Alt-Tab zwischen den Fenstern der beiden Anwendungen umgeschaltet
Der verwendete Rechner ist ein zeitgemäßer (Ende 2014) Desktop-PC mit i5-Prozessor und 16GB RAM, Linux Mint 17
Es geht hier nicht darum, die Performance konkreter Software-Produkte zu vergleichen. Ich stelle hier nur dar, was ich als Response-Zeit erwarte auf eine Aktion (also “Quasi-Echtzeit”, dafür ist darktable ein Beispiel, aber viele andere Programme reagieren ähnlich zügig) und was Gimp im aktuellsten Stand, der auf dem PPA verfügbar ist, dagegen abliefert => in meinen Augen weit weg von benutzbar. Der derzeitige stabile Stand 2.8 ist nach der fälligen Konvertierung der Datei zu 8 bit (siehe oben) auch nicht schneller.
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